In unterschiedlichen Studien wird das Potenzial für Bioenergie sehr verschieden eingeschätzt. Bioenergie kann aber in jedem Fall einen entscheidenden Beitrag zur Energieproduktion leisten. Es besteht eine Asymmetrie zwischen Regionen mit hohem Biomasse-Produktionspotenzial und solchen mit hohem Energieverbrauch. Deshalb werden Handel und Transport insbesondere bei den Biotreibstoffen immer relevanter.

Mit einer Intensivierung der Bioenergieproduktion treten Konflikte auf, die durch Nachhaltigkeitsstandards entschärft werden müssen. In vielen Ländern berücksichtigen die Rahmenbedingungen der Landwirtschafts-, Forstwirtschafts- und Umweltpolitik das Wachstum der Bioenergie noch unzureichend. Die Landwirtschaft muss verstärkt in die Diskussion um Bioenergie einbezogen werden. Die Konkurrenz verschiedener Biomassenutzungen (Energie, Nahrungsmittel, stoffliche Nutzung oder Biomasse als Kohlenstoffsenke) wird immer wichtiger. Die Rahmenbedingungen von Kyoto und Emissionshandel haben einen starken Einfluss auf die Bioenergie, auf den Ersatz fossiler Treibstoffe und auf die Kohlenstoffbindung in der Biosphäre.

Folgende Aspekte sind aus der Sicht der IEA zentral: Nutzungsmöglichkeiten der Bioenergie optimieren, Nachhaltigkeitsstandards definieren, Kyoto-Rahmenbedingungen nach 2012 weiterentwickeln, Handelsaspekte analysieren, Landnutzung und Produktivität optimieren, Gleichberechtigung der Entwicklungsländer im Hinblick auf Wertschöpfung aus Bioenergie berücksichtigen.