Einsatz von Sägemehl und Hobelspänen im Liegebereich von Mastschweinen

Beurteilung der Gleichwertigkeit zu Stroheinstreu

Die Untersuchung im Versuchsstall der Forschungsanstalt Reckenholz-Tänikon prüft Sägemehl und Hobelspäne als Einstreu auf ihre Gleichwertigkeit zu Stroh bezüglich der Gliedmassengesundheit sowie des Liege- und Wühlverhalten von Mastschweinen. Zusätzlich sind die Auswirkungen auf Arbeitszeitbedarf und Verschmutzung des planbefestigten Liegebereichs erfasst.

Einsatz von Sägemehl und Hobelspänen im Liegebereich von Mastschweinen

Ein ausreichend mit Stroh eingestreuter Bereich ist für Schweinen eine adäquate Liegeunterlage und für die Gesundheit der Gliedmassen notwendig. In Regionen mit wenig Strohproduktion, ist die Beschaffung mit erhöhten Produktionskosten verbunden. Als alternative Einstreumaterialien werden in dieser Studie Sägemehl und Hobelspäne geprüft. Insgesamt werden 36 Mastgruppen in sechs Versuchsboxen mit je acht Mastschweinen während 16 Tagen beobachtet. Die Einstreutypen werden in den Varianten "viel" (die Einstreu bedeckt den Betonboden vollständig, ohne eine Matratze zu bilden) und "wenig" (die Einstreu bedeckt den Boden nicht vollständig) eingestreut.

Die Untersuchung zeigt, dass Schweine auf Hobelspänen häufiger hochgradige Wunden an den Tarsalgelenken aufweisen als bei Stroh oder Sägemehl. Deshalb sind Hobelspäne nicht als gleichwertige Einstreu zu Stroh anzusehen, Sägemehl hingegen schon. Während der kalten Jahreszeit soll Sägemehl nur in gut isolierten oder beheizbaren Ställen eingesetzt werden. Als Mindesteinstreumenge wird für Stroh 300 Gramm und für Sägemehl 400 Gramm pro Tier und Tag geschätzt. Die Einstreuvariante "Stroh viel" weist den höchsten Arbeitszeitbedarf und die höchste Verschmutzung auf. "Sägemehl viel" weist den niedrigsten Arbeitszeitbedarf auf.


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Letzte Änderung 16.09.2015