Antibiotika in Biogasanlagen

Abbauverhalten und Einfluss auf die Biogasproduktion

Die Studie des österreichischen Umweltbundesamts untersucht das Abbauverhalten von Antibiotika in Biogasanlagen und deren Auswirkungen auf den Fermentationsprozess und die anschliessend mit dem Gärrückstand gedüngten Böden. Es wird der Frage nachgegangen, inwieweit der Fermentationsprozess in Biogasanlagen dazu beitragen kann, ein Ausbringen dieser Wirkstoffe in die Umwelt zu verhindern und damit verbundene Risiken zu reduzieren.

Antibiotika in Biogasanlagen

Antibiotika werden in der Nutztierhaltung in beachtenswerten Mengen als Arzneimittelwirkstoffe verwendet. Sie finden sich auch im entstehenden Hofdünger wieder, der als Inputmaterial zur Biogasproduktion verwendet wird. Anhand von Labor- und Felduntersuchungen werden in der Studie Antibiotika-Konzentrationen im Inputmaterial (Schweinegülle), im Gärrückstand nach dem Fermentationsprozess und in den damit gedüngten Böden analysiert. Die Ergebnisse fallen unterschiedlich aus: Je nach Typ des Antibiotika kann ein teilweiser Abbau der Substanz festgestellt werden oder auch nicht. In gewissen Fällen erfolgte ein Abbau erst während der Nachgärung. Auch konnte eine Kontamination des Bodens bei Verwendung des Gärrückstandes als Dünger festgestellt werden. Zudem kann sich eine hohe Antibiotika-Konzentration störend auf die Methangas-Ausbeute beim Biogasprozess auswirken.

Die Ergebnisse zeigen, dass der Einsatz von Veterinärsantibiotika generell möglichst minimiert werden soll. Zudem sollten bei der Verwendung von Dünger als Inputmaterial für den Biogasprozess auch andere Inputmaterialien beigemischt werden, um die Konzentration an Antibiotikastoffen zu verdünnen. Gärrückstand sollte für längere Zeit (mehr als 100 Tage) gelagert werden.


Zum Seitenanfang
Letzte Änderung 16.09.2015