Energieeinsatz auf Kläranlagen in Mecklenburg-Vorpommern
Leitfaden zur Optimierung
Im Rahmen dieses Projektes wurde das Energieeinsparungspotenzial auf den Kläranlagen in Mecklenburg-Vorpommern, einem Bundesland im Norden Deutschlands, aufgezeigt und Massnahmen vorgeschlagen, mit denen der Energieeinsatz auf Kläranlagen optimiert werden kann. Die verschiedenen Betriebs-und Maschinentechnischen Energiesparmassnahmen werden vorgestellt und die energierelevanten zukünftigen Entwicklungen für die Region aufgezeigt.
- Autor: Michael Friedrich, Michael Frommholz, Gerd Kolisch, Thomas Osthoff, Dirk Salomon
- Herausgeber: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg Vorpommern
- Jahr: 2009
- Seitenzahl: 64
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Mecklenburg Vorpommern liegt im Norden Deutschlands. Aus der Abwasserbehandlung fallen jährlich 42 kt Klärschlamm (Trockenmasse) auf den kommunalen Kläranlagen an. Mehr als 70% werden landwirtschaftlich verwendet. Der übrige Schlamm wird im Landschaftsbau verwertet. Im Hinblick auf die Klärschlammverwertung spielen dabei folgende lokale Begebenheiten eine Rolle: Die tiefe Einwohnerdichte (72 EW/km2) und die grosse Anzahl kleiner Kläranlagen. Aus diesem Grund erhalten die Transportkosten von Klärschlamm ein grösseres Gewicht als in anderen Bundesländern.
Der Energieverbrauch der Abwasserbehandlung ist in den vergangenen Jahren ins Zentrum der Aufmerksamkeit von Anlagebetreibern gerückt. Der Stromverbrauch von Kläranlagen in Deutschland wird auf 4 TWh/a geschätzt und liegt damit beispielsweise deutlich über dem aller Schulen oder der Strassenbeleuchtung. Im Vergleich zum Stromverbrauch eines Haushaltes ist der einwohnerspezifische Stromverbrauch jedoch sehr niedrig und entspricht etwa dem Verbrauch einer Glühbirne. Trotzdem bietet die Kläranlage einen wesentlichen Ansatzpunkt für Massnahmen zur Reduktion des Stromverbrauchs und den damit verbundenen CO2 Emissionen. Das Energieeinsparungspotenzial wird bundesweit auf rund 1,25 TWh/a abgeschätzt, was Einsparungen von 150 Millionen Euro entspricht.
Die Studie zeigt, dass es möglich ist, den Energieverbrauch der Kläranlagen in Mecklenburg-Vorpommern zu verringern, ohne die Reinigungsleistung und somit den Gewässerschutz zu vernachlässigen. Die Einsparungen nützen dem Klimaschutz und führen zu keinen Einsatzeinbussen für die Anlagebetreiber. Es empfiehlt sich, das Energiepotenzial von Klärschlamm zu nutzen. Dies entweder über eine aerobe Klärschlammvergärung und somit der Produktion von Klärgas, oder über die thermische Verwertung. Durch die Umsetzung von energiesparenden Massnahmen kann der Energieverbrauch von Kläranlagen um 32% reduziert werden.
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Letzte Änderung 16.09.2015
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