Backhitze aus Holz und Getreiderückständen
In der Coop-Grossbäckerei in Schafisheim werden im Dreischichtenbetrieb täglich rund 200 t Brot und Backwaren gebacken. Zur Beheizung der grossen Backöfen werden anstelle fossiler Energien (Gas oder Öl) Getreiderückstände verwendet. Die innovative Pilotanlage zur Erzeugung von Mitteltemperatur-Prozesswärme könnte anderen Industriebetrieben als Vorbild dienen und wird vom BFE finanziell unterstützt.
- Autor: Benedikt Vogel
- Herausgeber: Bundesamt für Energie (BFE)
- Jahr: 2016
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Für die Erhitzung der industriellen Backöfen muss ein Thermoöl auf rund 300°C bei praktisch Normaldruck (0.5 bar) erhitzt werden. Dazu wird ein Gemisch aus Waldhackschnitzeln und staubförmige Getreiderückstände verwendet. Diese werden aus der Grossmühle Swissmill in Zürich bezogen. Die Biomasse-Feuerung funktioniert ähnlich wie eine Holzheizung: Holzschnitzel und Getreiderückstände werden gemischt und in der Brennkammer auf einem Rost verbrannt. Die Wärme wird in einem mehrstufigen Wärmetauscher auf das Thermoöl übertragen, das dann mit einer Vorlauftemperatur von 285°C über Rohrleitungen zu den Backöfen gelangt. Das Abgas wird in einem Elektroabscheider von Feinstaub gereinigt, bevor es anschliessend über den Kamin in die Umwelt entweicht. Die Asche aus dem Elektroabscheider (Feinstaub) wird separat von der Rostasche aus dem Verbrennungsprozess entsorgt. Mit dieser Anlage werden jährlich 4'000 t CO2 eingespart.
Staubförmige Biomasse fällt hauptsächlich als Müllerei-Nebenprodukt in Getreidemühlen an. Darüber hinaus verwertbar sind aber auch andere biogene Reststoffe, wie sie z.B. bei der Ölproduktion und bei der Verarbeitung von Zuckerrüben anfallen.
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Letzte Änderung 12.09.2017
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