Phosphor ist ein lebensnotwendiger aber stak limitierter Rohstoff. Klärschlämme stellen mit relevanten Gehalten an Phosphor eine bedeutende Quelle dar. Mittels einer umfassenden Literaturauswertung und Anfragen an Verfahrenshersteller legt die Studie in einem ersten Schritt den aktuellen Stand der Forschung zur Phosphorrückgewinnung dar. Dabei wird ersichtlich, dass das Element aus dem Schlammwasser, Klärschlamm oder Klärschlammasche zurückgewonnen werden kann. Ein Stand der Technik ist aufgrund der geringen Anzahl an grosstechnischen Rückgewinnungsanlagen zurzeit jedoch nicht definierbar.

Aus den identifizierten erfolgsversprechenden Rückgewinnungsverfahren werden in einem zweiten Schritt fünf Verfahren mit drei unterschiedlichen Ausgangsmaterialien vertiefend verglichen: eines mit dem Ausgangsmaterial Schlammwasser, zwei mit Klärschlamm und zwei mit Klärschlammasche. Dabei werden unter anderem folgende Aspekte berücksichtigt: Technischer Untersuchungsstand, Mindestanlagengrösse, Rezyklat-Qualität (Pflanzenverfügbarkeit), Phosphorrückgewinnungspotential, Modularisierbarkeit, Kosten.

Zum Vergleich verschiedener Konzepte zur Phosphor-Rückgewinnung werden drei Szenarien definiert und analysiert: ein Szenario mit weitgehender Rückgewinnung auf Kläranlagenstandorten (Szenario 1), ein Szenario mit weitgehender Rückgewinnung aus Klärschlammmasche (Szenario 2) und ein Szenario zur Erfüllung der Mindestvorgaben der Novelle der AbfKlärV (Szenario 3). Es zeigt sich, dass aufgrund der hohen Rückgewinnungsquoten aus Klärschlammasche im Szenario 2 das höchste Phosphor-Rückgewinnungspotential vorliegt. Zudem kann die zentrale Verbrennung von Klärschlamm Vorteile hinsichtlich der Rezyklat-Qualität und der Rückgewinnungskosten bieten. Aktuell sind jedoch nicht genügend Kapazitäten zur separaten Verbrennung von Klärschlammes vorhanden.