Unter Biokunststoffen versteht man synthetisch hergestellte Polymere, welche biologisch abbaubar sind oder aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt wurden. Seit 2007 steigt die Nachfrage nach Biokunststoffen. Für die Studie wurden Rohstoffhersteller und Verarbeiter aus der Verpackungsindustrie, Medizinal- und Automobilindustrie befragt. Viele Unternehmen versuchen mit der Verwendung nachwachsender Rohstoffe der Preisspirale fossiler Ressourcen zu entkommen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Jedoch birgt dieses Vorgehen angesichts des noch jungen Marktes auch Risiken. Preisveränderungen der Rohstoffe können nur zeitversetzt an die Kunden weitergegeben werden. Deshalb setzen viele Unternehmer auf langfristige Lieferantenbindungen als Beschaffungsstrategie. Auslöser, sich mit Biokunststoffen zu befassen, ist interessanterweise nicht die Verknappung von Rohöl, sondern die steigende Nachfrage der Kunden. Gerade Rohstoffhersteller nutzen die Biokunststoffe als Differenzierungsmerkmal und um ihre Produktpalette zu erweitern.

Wegen der hohen Produktionskosten sind Biokunststoffe immer noch ein Nischenmarkt. Falls die Preise für erdölbasierte Produkte weiter steigen, könnten die Biokunststoffe ihre Nische verlassen. In diesem Fall müsste aber auch die Verfügbarkeit von Biokunststoffen auf dem Markt weiter steigen. Die hohen Investitionssummen deuten darauf hin, dass sich diese Märkte in Zukunft entwickeln werden.